Hallo Ihr Lieben!
Ich war schon ein wenig stolz, als ich Tabeas und Michaelas Anfrage bekam, ob ich mich mit einem Porträt im
Post Kunst Werk vorstellen möchte.
Gerne doch...
Geboren bin ich - ja . (Was soll die Eitelkeit, 1958), in einer kunst- und musikinteressierten Familie. Es folgte die damals übliche Entwicklung, Schule, Abitur und Studium der Elektrotechnik an der TU Dresden., 1978 eine Familie gegründe und bis 1990 als Ingenieur im Maschinenbau gearbeitet.
In der knappen Freizeit galt meine Liebe schon immer Büchern. Das Abtauchen in die bunte Welt der Phantasie ist etwas ganz Besonderes. Und waren dann die Bücher auch noch auf gutem Papier gedruckt und farbenfroh illustriert, dann konnte ich mich kaum losreißen. Da habe ich schon als Kind halbe Nächte durchgelesen. Gab es keine Bilder zu den fesselnden Geschichten, habe ich sie mir selber gemacht, erst im Kopf und später immer öfter auf dem Papier. Da war der Weg vom Illustrieren zum Versuch eigene Bücher zu gestalten nicht mehr weit. Alles, was mit Schrift, Text und Grafik zu tun hat interessierte und interessiert mich brennend.

Mit der Wende 1989 sollte sich auch mein Leben grundlegend ändern. Die Familie wuchs auf vier Kinder an, ein Ortswechsel von Sachsen nach Thüringen, die Suche nach einem neue Job, das Wagnis in die Selbstständigkeit zu gehen, als Kursleiter, Ausbilder, Freiberufler und genügend Zeit für Familie und Kinder zu haben, war nur mit Hilfe der ganzen Familie und eines verständnisvollen Partners zu schaffen.
Ich habe viel ausprobiert, wieder verworfen, mich neu erfunden und ein Stück künstlerische Heimat auf dem
Kunst- und Kräuterhof Posterstein , im Freundeskreis Scherenschnitt in Schmölln und in der Goethe-Gesellschaft Gera e.V. gefunden.
Wie das so ist, manchmal braucht man lange und kurvenreiche Umwege um wieder dort zu landen, wo man angefangen hat. So habe ich mich lange mit vielen verschiedenen Techniken befasst, gemalt, geflitzt, gedruckt, alle Arten von Handarbeiten ausprobiert, habe viel mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet, war in der Erwachsenenqualifizierung tätig und habe Kurse gegeben, ... ehe ich wieder beim Papier gelandet bin.
2006 habe ich ein eigenes kleines Buch geschrieben und bebildert, für
weitere acht Bücher Illustrationen oder Cover gestaltet und jedes Jahr
einen Kalender mit eigenen Scherenschnitten, Drucken oder Zeichnungen
und Elfchen herausgebracht.
Einige Kalenderblätter
Illustrationen zu dem Gedichtband "Sterntalerreise" von Silvia Schäfer
Und jetzt kommt endlich die Mail Art ins Spiel. Im Frühling 2015 entdeckte ich das erste mal Bilder der Sommer Mail Art und war begeistert. Von da an war ich regelmäßige Leserin der Blogs von
Michaela und
Tabea und im Sommer habe ich mich das erste mal bei der Mail Art angemeldet. Egal was mein Zeitplan sagte ich musste von da an dabei sein und habe keine Aktion mehr verpasst!!!
So viele Anregungen, neue Techniken, interessanter Austausch und liebevoll gestaltete Karten, Stoffe, Büchlein....
Die ganze Familie, selbst der Postbote und die Nachbarn haben die bunten Karten in meinem Briefkasten registriert und sich mit mir gefreut. Es ist jedes mal ein Glücksmoment eine Post Kunst Sendung zu öffnen.
Meine Sammlung wird immer größer, bunter und schöner. Ich habe schon so viel dazu gelernt! Darum herzlichen Dank an Tabea und Michaela für Ihre immer wieder tollen Ideen, die exzellente Vorbereitung und Durchführung und vielen Dank auch, dass die Listen nun auch für Trödeltanten, wie mich offen bleiben - mein Abschlussbericht zur Gruppe 6 der Sommer Mail Art 2017 steht ja immer noch aus.
So jetzt genug getextet - für die kurze kreative Auszeit ( immer mal 5 Minuten) hier noch eine kleine Anregung.
Ich experimentiere im Augenblick mit einem selbstgebauten
ColaPen und verschiedenen Schreibmedien. Besonders hat es mir ein Medizinbad aus der Apotheke angetan - die Moorlauge.
Auf einem Streifen Karton mit dem ColaPen setze ich willkürlich einige Striche.
Und dann , immer wenn etwas Zeit ist, wird aus den Strichen etwas gezeichnen - im Moment sind es bei mir Häuser - schiefe, krumme,schöne, hässliche. Oft wird es nur eine Häusergruppe, dann wandert der Streifen wieder in den Kalender. Und habe ich dann mal wieder eine kleine Pause - geht es weiter.
Interessante dabei ist, dass man mit einem Wassertankpinsel die Moorlauge jeder Zeit wieder anlösen kann. Damit ist das Bild immer wieder veränderbar. Ein zweiter Füllhalter mit farbiger Tinte und mein Streifen wird bunter.
Es ist also wirklich keine große Sache,passt in jede Tasche und macht richtig Spaß. Wer Lust hat kann den fertigen Streifen falten und ein kleines Leporello daraus basteln.
Womit ich mich sonst noch beschäftige - schaut einfach mal auf meinem
Blog vorbei.
Nun bin ich gespannt, wen ich noch auf der
Porträtseite der Post Kunst treffe.
Eine schöne, kreative Zeit allen Lesern und Leserinnen Euch allen Post Künstlerinnen - ich freue mich auf die Advent-Post-Kunst.
Elke Sieg