Donnerstag, 22. September 2016

Töpferkurs Rauch- und Erdbrand im Kunst - und Kräuterhof Posterstein

Wie hier versprochen, folgt nun mein Bericht zum Rauch- und Erdbrand im Kunst- und Kräuterhof Posterstein unter Anleitung von Peter Weber "Dolmarton".
Für diese Brände haben wir im Vorfeld kleine Gefäße und Figuren getöpfert und geschrüht. Für den Erdgrubenbrand konnten die Keramiken teilweise glasiert werden. Sowohl beim Rauch- als auch beim Erdgrubenbrand kann man nicht genau bestimmen, welche Farbe von hell über alle Grautöne bis schwarz die unglasierten Keramiken aus hellem Ton annehmen und auch die Glasuren können, abhängig von den erreichten Brenntemperaturen, recht unterschiedlich reagieren. Begonnen haben wir mit dem Rauchbrand. Dazu benötigt man wie beim Rakubrand einen großen feuerfesten Topf oder eine Metalltonne. In diese werden die Keramiken abwechselnd mit Holzspänen eingeschichtet.



Obenauf eine dicke Schicht Späne. Anschließend werden die Späne angezündet und sowie das Feuer gut brennt, wird die Sauerstoffzufuhr mit einem Deckel stark gedrosselt. Das war am Vormittag des ersten Kurstages. Und dann hieß es Geduld bewahren.






Für den Erdbrand war schon Tage vorher eine Grube ausgehoben worden. Danke an die fleißigen "Erdarbeiter".  Hier wurde in der Mitte ein Holzfeuer entfacht. Damit die Feuchtigkeit aus den Glasuren der zu brennenden Keramiken entweichen konnte, stellten wir diese an die Außenwand der Grube.






Immer wieder musste Holz nachgelgt werden, denn für so einen Grubenbrand wird sehr viel Glut benötigt. Gegen Mittag war es so weit, dass die Keramiken erst einmal wieder aus der Grube herausgeräumt werden konnten. Die Glut wurde nach Außen, an die Grubenwände gezogen und dann die Kermaiken in der Mitte zu einem "Turm" aufgeschichtet.

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Anschließend wurde um die Keramiken herum vorsichtig neues Holz aufgeschichtet, das für weitere Glut sorgen sollte. Bei den warmen Temperaturen eine schweißtreibende Arbeit. Es war nicht wenig Holz, das da in die Grube wanderte. Vorsicht war geboten, damit die neuen Holzscheite nicht die Kramiken zerschlagen, der Turm aus Gefäßen und Figuren nicht ins Rutschen kommt. Sonst wäre die ganze Arbeit vergeblich gewesen.


Erst, als von der Keramik unter dem brennnenden Holzscheiten und der Glut nichts mehr zu sehen war, konnte zum nächsten Schritt übergegangen werden. Die Grube wurde mit dünnem Astmaterial abgedeckt. Darauf kam feuchter Grobschnitt, darüber frischer Rasenschnitt und am Ende noch eine Schicht Erde.


Von dem Erdloch mit unseren Keramiken war nichts mehr zu sehen. Nur ein leicht vor sich hin rauchender oder dampfender Erdhügel, neben dem nun schon seit Stunden schwelenden Topf mit dem Rauchbrand.


Inzwischen war es Abend geworden. Grube und Topf wurden gesichert und würden über Nacht weiter vor sich hin schwelen. Am nächsten Morgen war der Hügel über der Erdbrandgrube ein Stück in sich zusammengesunken. Sowohl Topf als auch Grube strahlten noch kräftig Wärme ab und es rauchte immer noch.



Die Neugier von uns Kursteilnehmern war kaum noch zu bremsen. Wann können wir einen Blick auf unsere Arbeiten werfen?


Gegen Mittag wurde damit begonnen, die Erdgrube zu öffnen. Langsam wurde Schicht für Schicht abgetragen und zwischendurch immer wieder abgelöscht. Noch immer war die Keramik sehr heiß.



Welche Freude, als unter Ruß, Brennschlacken und Asche unsere Keramiken zum Vorschein kamen.


Den einen oder anderen kleinen Schaden mussten wir zwar verschmerzen. Aber im Großen und Ganzen ein stolzes Ergebniss, welches da am Ende aus der Grube geholt wurde.



 
Am Nachmittag wurde dann auch der Rauchbrandtopf geöffnet. Und obwohl  fast 30 Stunden  vergangen waren, wurde durch den vermehrten Sauerstoff das Feuer im Topf neu angefacht. Also hieß es auch hier erst einmal löschen. Dann fühlten wir uns wie Schatzgräber, die "verkohlte" Gefäße und Figuren aus längst vergessenen Zeiten aus der Asche eines Feuers bergen.



Tolle Farbschattierungen von ganz hell bis schwarz waren entstanden.


Wer allerdings glaubt, wir hätten die Zeit des Brennens der Kermaiken im Rauchbrand und in der Erdgrube mit Müßiggang verbracht, der irrt sich.
Parallel zu den beiden Bränden haben wir unter Anleitung von Peter Weber einen Tonofen für Rakubrände für die Keramikwerkstatt von Bettina Martin gebaut. Besser gesagt, der Rohling wurde gebaut. Nun muss der Ofen über Wochen trocknen . Und wenn alles gut geht, werde ich in ca. zwei Monaten vom  Bau im September und vom ersten Brand Ende Oktober oder Anfang November berichten.
































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