Ein Wochenende zum Thema „ Kakao – ist das „Getränk der Götter“ heute immer was göttlich Gutes? (30.10.2015 – 01.11.2015)
Schon lange habe ich mich
auf dieses Weiterbildungswochenende gefreut. Organisiert durch den Thüringer Volkshochschulverband e. V. in Jena, unter Leitung von Iris Florstedt (freiberufliche Keramiklehrerin und
Dozentin), durften wir uns ein Wochenende lang mit dem Thema Kakao, Schokolade
sowohl theoretisch als auch praktisch beschäftigen und das in der
inspirierenden Umfeld des Kunst- und Kräuterhofes Posterstein.
Ein randvolles Programm das alle unsere Sinne angesprochen
hat. Mit Filmdokumenten, Internetauszügen, eine kleinen Ausstellung keramischer
Trinkgeschirren und mit einigen
Kostproben aus dem Eine Weltladen Dresden und beim Aufbau von Tassen, Schalen
und Kannen aus Ton, sind wir eingetaucht
in die Welt des Kakaoanbaus, des Kakaohandels,
der Verarbeitung und des Genusses der Endprodukte.
Die Filmdokumentation „Bittere Schokolade“ (auf You Tube Deutschland unter „Schmutzige Schokolade“)wird
uns nicht mehr loslassen. Unter welchen katastrophalen Bedingungen sowohl für
die Menschen, als auch für die Umwelt der größte Teil, des in Europa
konsumierten Kakaos in Afrika angebaut wird. Die Bilder zu sehen von
bettelarmen Kakaobauern, von Kinderarbeit und Kinderhandel…
Extrem niedrige und schwankende Weltmarktpreise für Kakao,
die allgemeinen Lebensbedingungen speziell der kleinen Bauern in den
Anbauländern und die Gier der großen Konzerne leisten Kinderarbeit und Kindersklaverei
Vorschub.
Es ist so wichtig genauer zu hinterfragen: „ Was sagen
Gütesiegel aus? Wie ernst gemeint sind freiwillige Verpflichtungen? Woher
kommt der Kakao für das Produkt, dass ich gerade genießen möchte? Wurde er
biologische und fair gehandelt oder steht nur „Fair“ darauf?"
Und dabei wäre es so einfach etwas zu ändern. Es sind nur 2
Cent mehr pro Tafel Schokolade, die bis zu den Kakaobauern gelangen müssten,
damit die Kakaoernte ohne Kinderarbeit und Kindersklaven eingebracht werden
kann.
Das Patuca-Nationalpark Projekt in Honduras, der
Zusammenschluss von Kakaobauern zu Kooperativen in Lateinamerika beweisen, dass
es anders geht.
Und so drehten sich unsere Gespräche auch beim Formen von
den verschiedensten keramischen Geschirren
um das gerade gelesene, gesehene und erspürte. Sicher werden alle
Teilnehmer weiter Kakao und Schokolade
genießen vielleicht sogar aus den selbst entworfenen und getöpferten Kakaogefäßen.
Aber wir werden es bewusster tun, gezielter einkaufen und unsere
Betroffenheit weitertragen.
Dankbar für dieses Lernangebote des Thüringer Volkshochschulverbandes
e.V. gefördert durch den dvv international, für die Denkanstöße und Vermittlung
von Wissen bei der theoretischen und praktischen Arbeit durch Iris Florstedt
und dankbar für die herzliche und familiäre Atmosphäre auf dem Kunst-und Kräuterhof
Posterstein haben wir am späten Sonntagnachmittag den Heimweg angetreten.
Welche schöne Anregung, die Nikolausstiefel und Weihnachtsteller
mit Süßigkeiten aus den „Eine Weltläden“ zu füllen, Produkte mit dem Warenzeichen
GEPA oder EL PUENTE zu wählen, um mit einem guten Gefühl die Nascherei zu
genießen.
Und hier noch ein paar Bilder von unserem praktischen Tun:
Und hier noch ein paar Bilder von unserem praktischen Tun:
Im Seminarraum |
Zwei besonders gelungene Kakaokannen |
hier alle Arbeiten im Überblick |
Liebe Elke, das sieht so schön aus, was Ihr aus Ton geformt und an Informationen und Wissen erhalten habt. Das wünsche ich mir auch hier, von der hiesigen VHS. Danke für den Impuls!
AntwortenLöschenLiebe Grüße zu Dir
Erika