2014 hatte ich die schöne Aufgabe einen Gedichtband zu illustrieren. Ich habe mich dafür entschieden Vignietten zu zeichnen und mit unterschiedlichen Grautönen zu hinterlegen.
Mit freundlicher Genehmigung von Silvia Schäfer hier eine Leseprobe
"Sterntalerreise" |
Zahllose Sterntaler sind
in diesem Gedichtband
verborgen, geformt in
Worte voller Leuchtkraft
und Poesie.
Die Autorin nimmt den
Leser mit auf ihre ganz
persönliche Reise durch
die Welt ihrer Gedanken,
Gefühle und ihrer
Phantasie.
Barfuß
Ich bin barfuß gelaufen
heute -
früh am Morgen.
Der Sommer hat mich
herausgelacht
aus meinen kleinen Sorgen.
Ein strahlend weites
Flirren
hat zärtlich mich
begleitet,
auf meinem Gang
durch Flure
voll Sonnenlicht geleitet.
Der warme goldne
Morgenhauch
hielt meinen Sinn umfangen
-
beruhigte sanft mein
Schwergemüt,
verwehte stilles Bangen.
Das Grün des Waldes hat
mich angezogen,
am Horizont der Schwalben
wildes Spiel,
der Weizenähren leichtes
Wonnewogen,
im Sinnestaumel schwebt'
ich ohne Ziel.
Die Blüten haben
elfengleich
des Ackers Rain mit Duft
geschmückt,
die Bienen hoch im
Lindenbaum
leis' summend mir mein
Herz erquickt.
Die Schuhe werf ich weit
ins Gras hinein -
und möchte immerzu so
endlos glücklich sein!
Drachenlachen
(Eine Verwirrgeschichte)
Ein Drache namens
Ferdinand
saß eines Tags alleine
auf dem Olymp in
Griechenland,
rasierte sich die Beine.
Der Himmel war wie
Buttermilch
mit dunkler Schokolade.
Da staunte selbst der
grüne Knilch,
trank bunte Limonade.
Ein Schmetterling kam
angehüpft
durch tausend rote
Pfützen,
verdrehte seine Augen
wild,
verteilte warme Mützen.
Da kam mit wildem
Wonneschrei
'ne Ananas geflogen
- den Mund noch voller
Haferbrei -
in einem langen Bogen.
Der Drache tanzte
Chachacha,
der Schmetterling 'nen
Tango,
die Ananas wälzt sich im
Bett
mit einer reifen Mango.
So zieht der Tag in
Griechenland,
die Nacht wird bald
erwachen.
Und wenn Du eifrig
hingehört,
spürst Du das
Drachenlachen!
Hilde
An einem warmen
Frühlingstag
-die Luft weht' sanft und
milde-
da saß auf einem
Löwenzahn
ein Bienchen namens Hilde.
Sie sog den süßen Nektar
ein
-O Mann! - War sie
verfressen!-
Sie schüttelte ihr
Hinterteil
und schlürfte wie
besessen.
Und war die Blume
ausgelutscht,
flog sie zur nächsten
Blüte
-mit Schwung in sie
hineingerutscht,
fand Nahrung erster Güte.
Doch irgendwann, da dachte
sie:
„Das kannst Du doch
vergessen!
-Ich will nicht jeden Tag
voll Müh'
nur Löwenzahn noch
essen!“
Da flog sie flugs zum
nächsten Haus,
am Waldesrand gelegen
und gönnt sich einen
kleinen Schmaus
-muss sich nicht viel
bewegen.
Dort schwelgt sie bald im
Hochgenuss,
nascht Erdbeerkuchen,
Schinken,
labt sich an Ei und
Pflaumenmus
bis ihr die Flügel
sinken.
Ganz voll ist nun der
Streifenbauch,
zum Bersten prall gemästet
-sie hat, so scheint's der
Bienen Brauch,
die Füllmenge getetestet!
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