Donnerstag, 5. November 2015

Weiterbildung Kakao in Posterstein



Ein Wochenende zum Thema „ Kakao – ist das „Getränk der Götter“ heute immer was göttlich Gutes?  (30.10.2015 – 01.11.2015)

Schon lange habe  ich mich  auf dieses  Weiterbildungswochenende gefreut.  Organisiert durch den Thüringer Volkshochschulverband e. V. in Jena, unter Leitung von Iris Florstedt (freiberufliche Keramiklehrerin und Dozentin), durften wir uns ein Wochenende lang mit dem Thema Kakao, Schokolade sowohl theoretisch als auch praktisch beschäftigen und das in der inspirierenden Umfeld des Kunst- und Kräuterhofes Posterstein.
Ein randvolles Programm das alle unsere Sinne angesprochen hat. Mit Filmdokumenten, Internetauszügen, eine kleinen Ausstellung keramischer Trinkgeschirren  und mit einigen Kostproben aus dem Eine Weltladen Dresden und beim Aufbau von Tassen, Schalen und Kannen  aus Ton, sind wir eingetaucht in die Welt des Kakaoanbaus, des Kakaohandels,  der Verarbeitung und des Genusses der Endprodukte.
Die Filmdokumentation „Bittere Schokolade“  (auf You Tube Deutschland unter „Schmutzige Schokolade“)wird uns nicht mehr loslassen. Unter welchen katastrophalen Bedingungen sowohl für die Menschen, als auch für die Umwelt der größte Teil, des in Europa konsumierten Kakaos in Afrika angebaut wird. Die Bilder zu sehen von bettelarmen Kakaobauern, von Kinderarbeit und Kinderhandel…
Extrem niedrige und schwankende Weltmarktpreise für Kakao, die allgemeinen Lebensbedingungen speziell der kleinen Bauern in den Anbauländern und die Gier der großen Konzerne leisten Kinderarbeit und Kindersklaverei Vorschub.
Es ist so wichtig genauer zu hinterfragen: „ Was sagen Gütesiegel aus? Wie ernst gemeint sind freiwillige Verpflichtungen? Woher kommt der Kakao für das Produkt, dass ich gerade genießen möchte? Wurde er biologische und fair gehandelt oder steht nur „Fair“ darauf?"
Und dabei wäre es so einfach etwas zu ändern. Es sind nur 2 Cent mehr pro Tafel Schokolade, die bis zu den Kakaobauern gelangen müssten, damit die Kakaoernte ohne Kinderarbeit und Kindersklaven eingebracht werden kann.
Das Patuca-Nationalpark Projekt in Honduras, der Zusammenschluss von Kakaobauern zu Kooperativen in Lateinamerika beweisen, dass es anders geht.
Und so drehten sich unsere Gespräche auch beim Formen von den verschiedensten keramischen Geschirren  um das gerade gelesene, gesehene und erspürte. Sicher werden alle Teilnehmer weiter  Kakao und Schokolade genießen vielleicht sogar aus den selbst entworfenen und getöpferten Kakaogefäßen. Aber wir werden es bewusster tun, gezielter einkaufen und unsere Betroffenheit weitertragen.
Dankbar für dieses Lernangebote des Thüringer Volkshochschulverbandes e.V. gefördert durch den dvv international, für die Denkanstöße und Vermittlung von Wissen bei der theoretischen und praktischen Arbeit durch Iris Florstedt und dankbar für die herzliche und familiäre Atmosphäre auf dem Kunst-und Kräuterhof Posterstein haben wir am späten Sonntagnachmittag den Heimweg angetreten.
Welche schöne Anregung, die Nikolausstiefel und Weihnachtsteller mit Süßigkeiten aus den „Eine Weltläden“ zu füllen, Produkte mit dem Warenzeichen GEPA oder EL PUENTE zu wählen, um mit einem guten Gefühl die Nascherei zu genießen.

Und hier noch ein paar Bilder von unserem praktischen Tun:
Im Seminarraum



Zwei besonders gelungene Kakaokannen

 hier alle Arbeiten im Überblick

1 Kommentar:

  1. Liebe Elke, das sieht so schön aus, was Ihr aus Ton geformt und an Informationen und Wissen erhalten habt. Das wünsche ich mir auch hier, von der hiesigen VHS. Danke für den Impuls!
    Liebe Grüße zu Dir
    Erika

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